EiszeitQuell fördert Eiszeitforschung

Tübingen/Reutlingen, 04. Februar 2016. Der spanische Archäologe Antonio Rodríguez-Hidalgo wurde heute mit dem von EiszeitQuell gestifteten Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ausgezeichnet. Der mit 5.000 EUR dotierte Preis wurde bereits zum 18. Mal vergeben und bei einer feierlichen Veranstaltung auf dem Schloss Hohentübingen überreicht.

In seiner Arbeit befasst sich Rodríguez-Hidalgo, der als Experte für Archäozoologie gilt, mit den Überresten von 60 Bisons, die bei Grabungen im Gebirgszug Sierra de Atapuerca (Nordspanien) gefunden wurden. Diese Bisons wurden vor über 400.000 Jahren von Frühmenschen erlegt. Die eiszeitlichen Jäger nutzten dabei bewusst eine natürliche Falle, in die die Herde getappt war. „Dies ist das älteste Beispiel eines solchen Verhaltens und es sagt uns, dass Frühmenschen bereits vor 400.000 Jahren eine abstrakte Planung, Technologie und soziale Fähigkeiten einsetzten, um an Nahrung zu gelangen“, erklärt Dr. Britt Starkovich von der Universität Tübingen die große Bedeutung der Erkenntnisse.

In einer zweiten, 300.000 Jahre alten Schicht, fand der Archäologe Hinweise darauf, dass die gleiche Stelle den Eiszeitjägern nun als Basislager zur Rothirschjagd diente.

Dr. Antonio Rodríguez-Hidalgo ist der zweite spanische Wissenschaftler in Folge, der an der Sierra de Atapuerca arbeitet und den Förderpreis erhält. 2015 wurde er Dr. Adrián Pablos für seine Arbeit über den menschlichen Fuß verliehen. „Der Preis ist für mich eine sehr wichtige Auszeichnung und eine großartige Anerkennung meiner Forschung“, sagt Rodríguez-Hidalgo.

Die Partnerschaft zwischen EiszeitQuell und den Eiszeitforschern der Uni Tübingen besteht schon seit vielen Jahren. Die Abteilung von Professor Nicholas J. Conard ist weltweit berühmt für ihre Eiszeit-Funde von der Schwäbischen Alb, zum Beispiel das “Mammut vom Vogelherd” oder die “Venus von Schelklingen”. Ihr Förderpreis wird jährlich für innovative Arbeiten herausragender Nachwuchswissenschaftler zur eiszeitlichen Archäologie, Quartärökologie und Evolution des Menschen verliehen und ist die höchst dotierte Auszeichnung dieser Art für Archäologen.

v.l.n.r.: Yvonne Willy, Marketing EiszeitQuell; Prof. Nicholas J. Conard, Universität Tübingen; Dr. Antonio Rodríguez-Hidalgo, Catalan Institute of Human Paleoecology and Social Evolution Tarragona; Achim Jarck, Geschäftsführer Romina Mineralbrunnen GmbH; Dr. Britt Starkovich, Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Universität Tübingen