Alles über den Eisfuchs

So sieht er aus:

Typisch für den Eisfuchs sind die kurze Schnauze, die rundlichen Ohren, der buschige, lange Schwanz und natürlich sein schönes Winterfell. Das ist sehr dicht und isolierend und ermöglicht ihm, Temperaturen von bis zu – 80 °C zu ertragen. Damit er besser auf dem Schnee laufen kann, sind sogar seine Fußsohlen mit Fell bedeckt.

So lebt er:

Eisfüchse sind tag- und nachtaktiv und unternehmen ausgedehnte Wanderungen von bis zu 2.000 km, um neue Reviere zu erschließen. Sie ernähren sich vor allem von kleinen Wirbeltieren wie Lemmingen, Schneehasen und bodenbrütenden Vögeln, aber sie verschmähen auch keine Beeren, Eier, Insekten oder Aas.

Sein Zuhause:

Der Nachwuchs wird im Frühjahr geboren. Dazu wird ein komplexer unterirdischer Bau mit mehreren Eingängen gegraben. Der muss an einer Stelle angelegt werden, die frei von Dauerfrost ist. Da solche Stellen in seinem Lebensraum selten sind, werden die Bauten häufig über mehrere Generationen genutzt.

Seine Familie:

Eisfüchse leben als loser Familienverband zusammen – dem Elternpaar, den Jungen und oft einem Weibchen aus dem Wurf des Vorjahrs, das bei der Aufzucht der Welpen hilft. Eisfüchse leben zumeist monogam und häufig bleibt ein Paar sogar ein Leben lang zusammen.

Interview mit dem Eiszeit-Forscher:

  • Professor Conard, gab es hier in unserer Heimat auch Eisfüchse?

    Ja, der Eisfuchs hat in der Eiszeit auch hier gelebt – davon zeugen Fundstücke, die wir auf der Schwäbischen Alb entdeckt haben.

  • Was sind das für Fundstücke?

    Wir haben von Menschen bearbeitete Eisfuchszähne entdeckt, die damals als Anhänger getragen wurden. Sie zeigen auch, dass unsere Vorfahren den Eisfuchs sehr geschätzt haben.

  • Und wie alt sind diese Anhänger?

    Sie sind 30.000 bis 40.000 Jahre alt – Schmuck war für die Menschen also schon immer aktuell.

Professor Nicholas J. Conard ist Leiter der Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Bei Ausgrabungen auf der Schwäbischen Alb entdeckte er sensationelle eiszeitliche Kunst, zum Beispiel das Mammut vom Vogelherd oder die Venus von Schelklingen.

©M. Malina, Universität Tübingen